ca. 8,5 km, Gehzeit ca. 2,5 Stunden
Vom Rathaus bergauf biegt man nach links in die Bahnstraße ein und erblickt nach ca. 30 Meter die aus Sandstein errichtete Pestsäule (1517), folgt dem Weg rechts davon und gelangt geradeaus zu einem der schönsten noch erhaltenen Hohlwege unseres Ortes. Durch jahrhundertlanges Befahren mit Pferdefuhrwerken und deren Folgen durch Erosion, entstand hier ein einzigartiger Einschnitt in den Lehm-und Lößboden, an dessen Wänden man die reichhaltige Flora des Weinviertels bewundern kann. Nach Durchwanderung des stellenweise bis zu 12 Metern tiefen „Grabens“ erreicht man das „Bauer- Kreuz“ und wendet Richtung Osten.
Dem Wanderer bietet sich ein völlig anderes Bild der Umgebung und am Weg zum Gerichtsberg erblickt man meist nur die Kirchtürme der rundum zwischen Hügeln eingebetteten Orte. Beim Überqueren der Straße nach Niedersulz sieht man rechts die Schöfnagl-Kapelle (errichtet von Fam. Thomas, 1854) und passiert das Döltl-Marterl am Gerichtsberg, wo einst der Galgen als Wahrzeichen der Gerichtsbarkeit stand. Der Marktrichter war berechtigt, Todesurteile zu verhängen. Der Überlieferung nach war dies 1850 letztmals der Fall, nachdem ein Landstreicher Feuer im Ort gelegt hatte und dafür verurteilt wurde.
Bevor man nach ca. 200 Metern dem rechten Weg folgt, erblickt man geradeaus eine aus Sandstein gehauene Pieta. Am 1. September 1705 überfielen ungarische Rebellen den Ort und trieben alles Schaf- und Schweinevieh hinweg. Beim Versuch, ihnen dieses wieder abzujagen, kamen 4 Ortsbewohner ums Leben. Die danach errichtete „Schmerzhafte Muttergottes“ soll allzeit derer gedenken.
Nach dem Erreichen des Abganges in den Potschalengrund, wo der Sage nach König Ottokar von Böhmen nach der verlorenen Schlacht zwischen Dürnkrut und Jedenspeigen (1278) seine goldene Kutsche vergraben ließ, wendet man zurück in Richtung Ortschaft, folgt dem Weg bergauf durch einen kleinen Hohlweg und gelangt beim Wiederkehr-Kreuz (1924) auf den Rothenpüllenweg, an dessen Wegrand man noch das Esberger-Kreuz, das Glassl-Marterl (Göschl, 1891) und das Zillinger-Kreuz (1954) passiert. Vor dem Marterl „Zum Weißen Kreuz“ biegt man rechts in den Kirchpüllenweg ein und kommt vorbei an Friedhof, Kirche und Schule über den Marktplatz wieder zurück zum Rathaus.