Der NÖ Hauptradweg Nr. 7 verläuft von Marchegg an der Staatsgrenze zur Slowakei über Spannberg, Hohenruppersdorf, Mistelbach, Hollabrunn, Eggenburg, Zwettl, Weitra bis Pyhrabruck an der Staatsgrenze zu Tschechien. Im Gemeindegebiet von Hohenruppersdorf radelt man von Spannberg kommend entlang des hoch gelegenen Rothenpüllenwegs, wobei uns über dem Horizont der Kirchturm unserer Gemeinde wie zur Begrüßung entgegenblickt.
In der südlichen Senke, dem Nestelgrund, befindet sich beim Gaisbrunn, wo in früheren Zeiten Vieh weidete, die Müllbehandlungsanlage Hohenruppersdorf mit Deponie und Kompostieranlage. Nördlich des Weges fallen die Äcker und Riede ab bis in den Pottschalengrund, wo der Sage nach König Ottokars goldene Kutsche auf der Flucht nach der verlorenen Schlacht zwischen Dürnkrut und Jedenspeigen (1278) vergraben worden sei. Nach dem Passieren des Wiederkehr-Kreuzes (1924) folgt man nach Erreichen des Esberger-Kreuzes dem Weg rechts davon, mitten durch hügelige Riede des größten Weinbauortes des Bezirkes Gänserndorf.
Nach dem Semmler-Marterl erreicht man die Stur-Kapelle (1873), wo sich dem Radler bei Schönwetter ein herrlicher Rundblick über die zwischen Hügeln eingebetteten Orte des östlichen Weinviertels bis hinauf zu den Leiser Bergen mit dem Buschberg eröffnet. Im Süden erkennt man die Kirche am Leopoldsberg, und bei idealer Sicht zeigt sich im Hintergrund sogar der Schneeberg. Mit dem Rücken zu den kleinen Karpaten erkennt man die Räder des Windparks "Am Steinberg" nördlich der Erdölstadt Zistersdorf. Die barocke Pfarrkirche wurde 1788 - 1790 im Bereich der Anlage der ehemaligen Wehrkirche errichtet und ist durch Höhenlage ein weithin sichtbares Wahrzeichen unserer Gegend. Im Kirchenfriedhof links befindet sich die romanische Kirche (Radigundus-Kapelle mit Karner, nach Abtragen des Daches und Aufschüttung des Kirchberges unter dem Friedhofniveau).
Der Zehenthof gegenüber vom barocken Pfarrhof gehörte einst zur Kartause Mauerbach und war bis zu dessen Auflösung unter Kaiser Joseph II ein wirtschaftliches Zentrum des Ortes. Die Dreifaltigkeitssäule teilt die Straße des immer breiter werdenden Marktplatzes und gibt damit dem Kriegerdenkmal, wo bis zum Jahre 1921 der Pranger als Zeichen der Gerichtsbarkeit des Ortes stand, und dem Springbrunnen mit der "Hohenruppersdorfer Wasserträgerin" (es gab oft mehr Wein als Wasser in Hohenruppersdorf) seinen Raum. Es lohnt sich ein Abstecher zum Heurigen oder zum Gasthaus "Zum Schwarzen Adler".
Das alte Schenkhaus mit Glockenturm (1613) war 1725 abgebrannt und erhielt 1739 durch Renovierung, Neu- und Zubau seine barocke Fassade. Folgt man dem vorgegebenen Weg Richtung Bahnhof, so erblickt man ca. 30 Meter nach dem Einbiegen in die Bahnstraße die 1517 aus Sandstein errichtete Pestsäule, die uns an die Zeiten, als im Ort diese furchtbare Krankheit wütete (1436, 1521, 1657, 1679), allzeit erinnern soll.
Nach dem Einmünden des Weges in die Untere Hauptstraße führt uns diese nach Martinsdorf und wir verlassen unseren Burgfried. Neben dem Hauptradweg Nr. 7 führen noch einige Themenradwege durch den Ort. Die exakten Routen sind der Radkarte zu entnehmen, die am Gemeindeamt erhältlich ist.